Vom 27. – 29. Mai 2019 fand in Stuttgart die Tagung „Die flüchtige Würde. Versorgung traumatisierter Geflüchteter zwischen Menschenrechten und Ausgrenzung“ statt.
Diese wurde von der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF) gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Psychosoziale Zentren Baden-Württemberg und der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart veranstaltet.
Eine adäquate gesundheitliche Versorgung ist ein Menschenrecht und Voraussetzung für gelingende Integration. Viele Geflüchtete benötigen Hilfe, um Kriegs- und Gewalttraumata zu überwinden. Die psychosozialen Zentren haben beispielhafte Modelle dazu entwickelt. In Zeiten gesellschaftlicher Ausgrenzung und sinkender Akzeptanz wird diese Arbeit jedoch zunehmend erschwert. Die Fachtagung sucht nach Antworten auf dieses Spannungsfeld.
Die Tagungsdokumentation als pdf
Montag, 27. Mai 2019
14.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Konstanze Jüngling
Elise Bittenbinder
N.N., Landesarbeitsgemeinschaft Trauma und Flucht (LAG)
MdL Daniel Andreas Lede Abal, Bündnis 90/Die Grünen, Sprecher für Migration und Integration
Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, DHBW Villingen-Schwenningen
14.30 Uhr
SONNENKINDER – vom Nordirak nach Baden-Württemberg
Vernissage der Bilderausstellung
15.00 Uhr
Psychotherapeutische und psychosoziale Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen
Veronika Herz und Manfred Kiewald, Refugio Villingen-Schwenningen e.V.
15.20 Uhr
Überlebende von Menschenhandel (Zwangsprostitution): Mobilisierung von Widerstandskräften in der Beratung und Psychotherapie
Doris Köhncke, FrauenInformationsZentrum FIZ, Stuttgart
Dieter David, Psychologische Beratungsstelle PBV, Stuttgart
15.40 Uhr
Afghanistan – Risiken bei Rückkehr
Friederike Stahlmann, Max-Planck-Institut, Halle
16.00 Uhr
Aus der IS-Gefangenschaft nach Baden-Württemberg: Evaluation des Sonderkontingents für besonders schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak
Jana Denkinger, M.Sc. Psychologin, Abteilung für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen
16.20 Uhr Kaffeepause
17.00 – 18.30 Uhr
Parallele Workshops zur Vertiefung der Plenarbeiträge
WS 1: Therapeutisches Arbeiten mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen
WS 2: Überlebende von Menschenhandel (Zwangsprostitution): Mobilisierung von Widerstandskräften in der Beratung und Psychotherapie
WS 3: Afghanistan – Risiken bei Rückkehr
WS 4: Aktuelle Studienergebnisse zum Sonderkontingent und Vorstellung eines in Tübingen durchgeführten therapeutischen Gruppenkonzepts zur Versorgung der aufgenommenen Frauen
18.30 Uhr Abendessen
19.30 – 21.00 Uhr (öffentliche Abendveranstaltung)
Die flüchtige Würde. Versorgung traumatisierter Geflüchteter in Baden-Württemberg
Input: Helmut Schröder, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Podiumsdiskussion mit:
Ordinariatsrätin Dr. Irme Stetter-Karp, Leiterin der Hauptabteilung Caritas der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes
Birgitt Lackus-Reitter, Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg
Dr. Christopher Hermann, Vorsitzender des Vorstandes der AOK Baden-Württemberg Anna vom Bauer, Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Erstaufnahmeeinrichtungen
Daniel Lede Abal, MdL, Sprecher für Migration und Integration Bündnis 90/Die Grünen
N.N., Landesarbeitsgemeinschaft Trauma und Flucht
Moderation: Dr. Ulrich Clever, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg a.D.
Dienstag, 28. Mai 2019
8.45 Uhr
Morgenimpuls
9.00 Uhr
Nach der Europawahl: Wie wirkt sich das Wahlergebnis auf die europäische Migrationspolitik aus?
Maximilian Pichl, Universität Kassel
9.50 Uhr
Akutprogramm und Förderpolitik des Bundes
N.N., Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege N.N., Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (angefragt)
10.40 Uhr Kaffeepause
11.10 Uhr
Rechtliche Bewertung der Ankerzentren in Bayern
Anna Frölich, Rechtsanwältin, München
12.00 Uhr Mittagessen
13.30 Uhr
Best Practice aus den Psychosozialen Zentren: Plenarbeiträge
13.30 Uhr
Modellprojekt SprachmittlerInnenpool
Ricarda Müller, Psychotherapeutische Leitung SEGEMI, Hamburg
13.50 Uhr
Therapie und Beratung an der Seite der Betroffenen – (wie) wirken sich emanzipatorische Ansätze in unserer alltäglichen Arbeit aus?
Dr. med. Barbara Wolff, Frankfurter Arbeitskreis Trauma und Exil e.V. (Fatra)
Silvia Schriefers, psychologische Psychotherapeutin, BAfF
14.10 Uhr
Postulat Diversität der Finanzierung – Fachlichkeit optimieren, Selektion verhindern
Dr. Astrid Sterzel, Refugio Villingen-Schwenningen e.V.
Manfred Makowitzki, Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm
14.30 Uhr
Wie, warum, wozu: Braucht es Verfahrensberatung im PSZ?
Barbara Eßer, Ethnologin und Verfahrensberaterin, PSZ Düsseldorf
Tom Siebertz, Jurist, Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge (PSZ) Düsseldorf
15.00 – 16.30 Uhr
Parallele Workshops zur Vertiefung der Plenarbeiträge
WS 1: Modellprojekt SprachmittlerInnenpool
WS 2: Therapie und Beratung an der Seite der Betroffenen
WS 3: Postulat Diversität der Finanzierung
WS 4: Braucht es Verfahrensberatung im PSZ?
16.30 Uhr Kaffeepause
17.00 Uhr
Rassismus und Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft
Mekonnen Mesghena, Heinrich Böll Stiftung, Leiter des Referats Migration & Diversity
18.30 Uhr Abendessen
anschließend
DieVagari, Musikalische Weltreise (Folk)
Mittwoch, 29. Mai 2019
8.45 Uhr
Morgenimpuls
9.00 – 12.30 Uhr (mit integrierter Kaffeepause)
Die flüchtige Würde – Open Space Conference
„Der wirklich informative Teil der Konferenz findet in den Kaffeepau-sen statt!“ Denn da gibt es freien Raum, um sich auszutauschen… diesen Geist wollen wir in einen organisierten Teil einfließen lassen, bei dem alles kann und nichts muss. Die „Open Space“-Methode schafft einen stabilen Rahmen, in dem die Teilnehmenden die Tagesordnung selbst machen. Dabei können alle Gedanken diskutiert werden, die auf der Tagung bisher zu kurz kamen oder weiter vertieft werden sollten, es entsteht ein großer Marktplatz der Themen. Begleitend wird alles dokumentiert und bearbeitet, was wichtig erscheint.
Moderation: Sandra Tenschert
12.30 Uhr
Abschlussrunde
13.00 Uhr
Mittagessen und Tagungsende